Können wir mal kurz anhalten? Eine Pause machen, durchatmen?
Danke.
Ich muss eben aussteigen, eine rauchen. Ein Bier trinken, mit Blick auf das Meer, es glitzert.
Ach nein, es ist nicht das Meer. Nur ein Teich, irgendwo mitten in unserer Stadt, umringt von Bäumen, der blöde Tümpel, er glitzert und spiegelt Lichter. Und Bier ist da auch keins.
Ich muss nochmal zurück an diesen Ort, eine Zeitreise machen, durchatmen, stoppen und von vorne anfangen.
Mich wieder einhüllen lassen von dem Duft, dem der ersten Blätter, die an diesem Abend im frühen September durch den Park wehen, und meinem, und Deinem, und dem ersten Kuss und nochmal von vorne anfangen.
Nochmal wahre Worte hören, die mich aufwühlen, mehr als ich es zugeben will, nicht an diesem Abend an dem glitzernden Tümpel, weil ich ja
keine
Ahnung (!)
habe, was da noch kommt, nach dem Licht, nach dem Duft, nach dem Kuss.
Ich weiß nur, ich mach das alles jetzt genau so, ich steig wieder ein, ich habe durchgeatmet, und ich weiß heute genauso wenig was da noch kommt, wie an dem Abend im Park mit den Lichtreflexen, die auf dem Wasser tanzen. Die einzige Gewissheit, die ich im Leben habe, ist dass etwas passiert, und was, das weiß doch nun wirklich niemand, denn morgen kann alles anders sein, morgen können die Maßstäbe völlig anders sein, und dann haben wir gerade alles fertig definiert und alles ändert sich, und dann ist die ganze Definition
im
Arsch (!)
und wir fangen wieder von vorne an.
Ich steige lieber zwischendrin aus, mache eine Pause, atme durch und steige wieder ein – das geht prinzipiell sogar ohne Glitzerwasser.
Definieren dürft Ihr selber, ich bin noch nicht so weit.