Wie schon das eine oder andere Mal erwähnt, füttern wir Flix und Leo seit über einem Jahr mit Rohfleisch, auch BARF genannt.
Für den Fall, dass uns die gefrorenen Portionen mal ausgehen, weil wir keine Zeit hatten neues Futter zu machen, haben wir natürlich immer noch Dosenfutter auf Vorrat da.
Da in der letzten Zeit häufiger mein Rat bezüglich Nassfutter angefragt wurde, habe ich mich entschlossen, einen kleinen, persönlichen Ratgeber-Post dazu zu verfassen.
Auf Trockenfutter werde ich nicht eingehen, da dies keine artgerechte Ernährung für Katzen darstellt. Als Leckerchen ist es okay, aber was genau man dann gibt, ist eigentlich egal, da es sich ja um gelegentliche und kleine Portionen handelt.
Also widme ich mich heute der Frage: Welches Katzenfutter ist das beste für meine Katzen?
Ist teuer=gut? Ist vielleicht doch das Futter mit der schönsten Katze in der Fernsehwerbung das, dem ich vertrauen sollte?
Generell gilt es, zu lernen was uns die Etiketten sagen, und zu wissen, was wir wollen, und was wir nicht wollen. Das ist im Prinzip genau wie mit Menschenfutter – wenn ich eine Fertigpizza kaufen will, schaue ich ja auch hintendrauf, sehe die ganzen seltsamen Dinge, die ich nicht verstehe, und packe sie zurück ins Regal (außer vielleicht einmal im Jahr, wenn der Teufel auf meinen Schultern Rodeo reitet und gewinnt). Nun können Katzen aber weder Etiketten lesen, noch sind sie in der Lage, sich gegen den überaus guten Duft der Lockmittel zu wehren, die in vielen Futtern enthalten sind – und die laut Gesetz nicht mal deklariert werden müssen!
Was wir nicht wollen:
Zucker. Zucker wird oft verwendet, um das Futter zu färben. Katzen können süß nicht schmecken – dafür aber Karies bekommen.
Getreide. Zumindest nicht, wenn es ganz vorne in der Reihe der Zutaten steht. Ein bisschen Getreide ist okay, aber in etwa in dem Verhältnis, wie es in dem Magen einer erjagten Maus vorhanden ist.
Pflanzliche Nebenerzeugnisse und pflanzliches Protein. Mit pflanzlichem Protein, meist aus Soja gewonnen, wird versucht möglichst billig das tierische Eiweiß durch pflanzliches zu ersetzen. Tierisches Eiweiß ist für Katzen aber viel besser zu verdauuen als pflanzliches.
Tierische Nebenerzeugnisse. Dazu schreibe ich weiter unten noch etwas.
Generell kein Futter, für das im Fernsehen geworben wird – nicht weil Werbung doof ist, sondern weil keiner der Platzhirsche, die sich mit hübschen bunten Verpackungen in den Vordergrund drängeln, ein Futter im Angebot hat, dass von den Inhaltsstoffen her akzeptabel ist.
Was wir wollen:
Eine möglichst genaue Deklaration. Denn oft steht “Ente” auf der Dose, dies ist jedoch nur der sogenannte geschmacksgebende Anteil, und der muss maximal 4% betragen. Und dann muss es nicht einmal Fleisch sein – man kann auch einfach ein paar Entenfedern oder Entenfüße kleinhäckseln, das geht auch.
Hier kommen wir zum Unterschied zwischen Fleisch und den tierischen Nebenerzeugnissen. Bei billigem Futter (das oftmals ganz schön teuer ist) ist meist nur Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse deklariert. Was wir wollen, ist zum Beispiel: Rind (40%, Fleisch, Lunge, Niere, Herz, Euter), Brühe (31%), Huhn (21%, Leber, Fleisch), Wildfleisch (7%), Calciumcarbonat.
Auch okay ist: Fleisch und Innereien (Lamm mind. 72%), Getreide (Vollkornreis mind. 4%), Fleischbrühe, Calciumcarbonat.
Mehr als eine Deklaration wollen wir eigentlich schon gar nicht, denn wenn wir lesen können, was drin ist, wissen wir sofort, was wir kaufen wollen!
Eins haben fast alle Nassfutter gemeinsam: Sie verlieren beim erhitzen Taurin – das ist nämlich nicht hitzestabil. Ich habe immer Felini Taurin gekauft und etwa einen Messlöffel täglich auf das Futter gestreut und mit etwas Wasser übergossen, Taurin muss nämlich in Wasser gelöst werden, da es sonst ätzend wirkt – viel Wasser ist dafür nicht notwendig. Man kann natürlich auch Taurintabletten geben.
Des Weiteren: Wer Kitten hat, die unter einem Jahr alt sind, fährt mit Sicherheit gut mit 400-Gramm Futterdosen. Flix und Leo haben als Kitten durchaus auch mal ein gutes Kilo Futter am Tag weggeputzt. Fütterungsempfehlungen gelten nicht für Kitten, sie bekommen soviel sie Hunger haben (sofern wir von Nassfutter oder rohem Fleisch sprechen – rohes Schwein ausgenommen, das ist gefährlich!).
Und Kittenfutter ist Blödsinn, da es sich von der Zusammensetzung nur marginal vom normalen Futter unterscheidet, und es in der Natur auch keine Mäuse nur für Kitten gibt.
Von Beutelchen würde ich generell abraten, die sind zwar schicker und praktisch und das Futter sieht ggf. hübscher aus, aber aus Fleischbrei kann man keine hübschen Stückchen in Soße füttern, daher sind Tütchenfutter meist mit Getreide als Klebstoff vermischt.
Nun aber zu meinen Futterempfehlungen.
Ich werde diese etwas staffeln, und zwar nach Futter im unteren Preisbereich, das um die 30 Cent pro 100 Gramm kostet, und Futter dass ich derzeit auch neben dem BARF noch verfüttere, das bis etwa 80 Cent pro 100 Gramm kosten darf.
Es handelt sich hierbei um meine persönlichen Präferenzen, es heisst nicht unbedingt, dass andere Futtersorten nicht auch gut sein können.
Bei Futter um die 30 Cent pro 100 Gramm ist natürlich nicht alles vorbildlich, aber es gibt einige, die man ruhigen Gewissens füttern kann.
Als erstes wäre da Animonda Carny. Gutes Preis-Leistungsverhältnis und anständige Deklaration. Mit diesem Futter haben wir unsere Kater größtenteils das erste Jahr gefüttert.
Bozita kommt aus Schweden und wird in Tetrapacks verkauft. Es handelt sich um eine der wenigen Marken, die Stückchen in Soße oder Gelee anbietet, die ohne Getreidekleber auskommen. Allerdings muss man vom Tetrapack-Gewicht noch das Gelee oder die Soße abziehen, und so bleiben eher nur 300 Gramm an richtigem Futter übrig.
Amadeus ist ein weiteres Futter, dass ich eine Weile gefüttert habe, und es ist in 200g, 400g, und 800g Dosen erhältlich.
Auch Cat&Clean ist, wenn man es in 400 Gramm Dosen kauft, um die 30 Cent pro 100 Gramm angesiedelt.
Mac’s ist ein ebenfalls zucker- und getreidefreies Futter, das gut deklariert ist. Der Preis liegt zwischen 29 Cent und 48 Cent pro 100g.
Auch wenn bei Animonda Carny die Deklaration am besten ist, sind die anderen genannten Futtermarken mit Sicherheit einen Blick wert, auch um Abwechslung zu schaffen.
In einem höheren Preisbereich liegen meine Favoriten, die ich auch jetzt noch in der Notfall-Schublade liegen habe.
Da wäre als erstes Catz Finefood zu nennen, Es liegt je nach Dosengröße zwischen 40 und 66 Cent pro 100 Gramm, ist in vielen Sorten erhältlich, stinkt nicht – und die Kater fressen es gerne.
Grau Schlemmertöpfchen gibt es im Preisbereich zwischen 39 und 76 Cent, je nach Dosengröße. Einige Sorten enthalten Reis, es gibt aber auch einige getreidefreie Sorten.
Christopherus ist für ca 50 Cent pro 100g zu haben, auch wenn die Deklaration meiner Meinung nach etwas besser sein dürfte.
Natürlich gibt es auf dem Futtermarkt keine Grenzen nach oben hin – man kann auch 1,50 Euro pro 100 Gramm Katzenfutter ausgeben. Ich persönlich finde aber, dass es nur dann gerechtfertigt ist, wenn es sich auch um ein richtiges Futter handelt.
Viele der teuren Minidöschen sind nämlich lediglich Ergänzungsfutter und enthalten nicht ausreichend Nährstoffe, um die Katzen vollständig zu versorgen.
Anstelle dieser teuren Futter würde ich dann lieber einmal die Woche den Katzen eine Party schmeissen und im Supermarkt eine Packung Hähnchenherzen kaufen und roh verfüttern. Damit wird zum einen der Taurin-Haushalt gefördert und die Kätzchen haben mächtig Spaß, zu kauen und ihre Beute voreinander zu verteidigen.
Wer sich noch mehr in die Ernährung seiner Katzen einlesen will, dem kann ich das Buch “Wegweiser Katzenfutter” empfehlen. Dieser Ratgeber klärt über Inhaltsstoffe auf und gibt Hilfestellung bei der Analyse des aktuellen Lieblingsfutters, außerdem gibt es eine kleine Einführung über BARF.
Ich hoffe, ich konnte mit dieser Zusammenstellung ein wenig weiterhelfen 🙂
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Schreibt mir doch auch, welches Nassfutter Ihr so füttert, oder ob Ihr vielleicht sogar auch BARFT? Natürlich helfe ich auch gerne bei Fragen zum aktuellen Futter und der Entwirrung der Deklaration weiter 🙂